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Channel: Sophie-Charlotte Claassen – Mit Vergnügen Berlin

11 Tipps für einen Sonntag in der DDR

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DDR


Die DDR ist seit 25 Jahren Geschichte, doch ihre Spuren lassen sich im Osten der Stadt noch überall finden. An manchen Orten scheinen sozialistischer Alltag, Stasi und ostdeutsche Unterhaltungskultur so real, als wäre die Mauer nie gefallen und West-Berlin ein anderer Planet. Wir haben elf Vorschläge, wie ihr fernab von Checkpoint Charlie und Trabbi-Safari auch ohne Zeitreisekapsel einen ganzen Sonntag wie in der DDR verbringen könnt.

1. Zionskirche
Seit den Tagen, als die Kirche Systemkritikern und Umweltaktivisten Unterschlupf gewährte, hat sich hier trotz langjähriger Sanierungsarbeiten nicht viel verändert. Das marode Interieur und der Putz, der von den Wänden blättert, versprühen einen morbiden Charme. Die Infotafeln erinnern an die bewegte Geschichte der Kirche als Ort des friedlichen Widerstands, aber auch an neuere Proteste wie die auf dem Maidan in Kiew 2014. Von der Aussichtsplattform des Kirchturms hat man einen wunderschönen Blick über Mitte und Prenzlauer Berg, allerdings ist der Aufstieg auch für Nicht-Klaustrophobiker eine ziemliche Herausforderung.

Zionskriche | Griebenowstraße 19, Prenzlauer Berg | Sonntag: 12.00–17.00 Uhr | Haltestelle Zionskirchplatz (Tram M1) oder Rosenthaler Platz (U8)

2. Allee der Kosmonauten
Wer sich am Rosenthaler Platz in die M8 Richtung Osten setzt, landet irgendwann an der Allee der Kosmonauten in Lichtenberg, einer monströsen Hochhaus-Prachtmeile, die ihren Namen den Raumfahrern Waleri Bykowski und Sigmund Jähn verdankt. Der Weg dorthin führt durch die oft triste, aber immer eindrucksvolle Kulisse schier endloser Plattenbau-Siedlungen. Hier ist Berlin noch die Hauptstadt der DDR.

Haltestelle Allee der Kosmonauten/Rhinstraße oder Springpfuhl (Tram M8)

3. Museumswohnung WBS 70
Von außen sehen Plattenbauten ziemlich bedrohlich aus, dabei können sie in ihrem Innern mitunter ganz gemütlich sein. Die Museumswohnung WBS 70 in Hellersdorf sieht noch genauso aus wie 1987. Alle Möbel und Einrichtungsgegenstände dieses sozialistischen Wohntraums stammen aus original DDR-Produktion, inklusive Spanplatten-Schrankwand, Spitzendeckchen und grüner Velours-Couchgarnitur.

Museumswohnung WBS 70 | Hellersdorfer Straße 179, Hellersdorf | Sonntag: 14.00–16.00 Uhr oder nach Absprache: +49 (151) 16 11 44 40

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4. Café Sybille
Eröffnet wurde das Café Sybille 1953, im Jahr von Stalins Tod. Neben Kaffee und Kuchen gibt es eine Daueraustellung über die Geschichte des Cafés und seiner Nachbarschaft. Den minimalistischen Einrichtungsstil haben die Betreiber bis heute beibehalten, allerdings gibt es inzwischen W-LAN. Anschließend lohnt sich ein Spaziergang entlang der Karl-Marx-Alle, um die beeindruckenden sowjetischen Zuckerbäcker-Bauten zwischen Alex und Frankfurter Tor zu bewundern und sich ein bisschen wie in Moskau zu fühlen.

Cafè Sibylle | Karl-Marx-Allee 72, Friedrichshain | Sonntag: 10.00–19.00 Uhr | Haltestelle Weberwiese (U5)

5. Dauerausstellung in der Kulturbrauerei
Die Dauerausstellung “Alltag in der DDR” gewährt einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen unter der Führung des SED-Regimes. Anstatt sich endlose Texte auf Infotafeln durchlesen zu müssen, kann man sich hier alte Ost-Werbung, Alltagsgegenstände und eine nachgebaute Kaufhalle mit original Ostprodukten anschauen. Die Ausstellung ist überraschend bunt, verbreitet aber trotzdem keine naive Ostalgie, weil sie neben erstaunlichen DDR-Souvenirs auch zeigt, wie sich das System in den Alltag jedes einzelnen Bürgers einmischte. Der Eintritt ist frei.

Kulturbrauerei | Knaackstraße 97, Prenzlauer Berg | Sonntag: 10.00–18.00 Uhr | Haltestelle Eberswalder Straße (U2)

6. Kino International
Im Kino International feierten seit den frühen 60ern zahlreiche internationale Filme ihre DDR-Premiere. Zu Erstaufführungen von heimischen Filmproduktionen ließen sich auch Mitglieder des Politbüros blicken. Da es nur einen einzigen Kinosaal gibt, ist die Filmauswahl sehr begrenzt. Dafür lohnt sich ein Besuch allein schon, um bei einem Drink das 60er-Jahre-Flair des Foyers und die Aussicht durch die riesigen Panoramafenster zu genießen.

Kino International | Karl-Marx-Allee 33, Friedrichshain | Öffnungszeiten und das aktuelle Programm findet ihr hier | Haltestelle Schillingstraße (U5) oder Alexanderplatz (U2, U5, U8, S5, S7, S75)

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7. Stasi Museum
Das Museum im ehemaligen zentralen Komplex des Ministeriums für Staatssicherheit bietet nicht nur einen Einblick in die original erhaltenen Arbeitsräume von Erich Mielke und seinen grauen Herren, sondern zeigt auch mit welchen technischen Mitteln Mitarbeiter der Stasi die Bürger bespitzelten. Das Leben der Anderen erscheint hier unheimlich real.

Stasi Museum | Ruschestraße 103, Lichtenberg | Sonntag: 12 – 18 Uhr | Haltestelle Magdalenenstraße (U5), Rathaus Lichtenberg (Tram M13)

8. Café Datscha
Die Datscha ist mit ihrem russischen Dekor und ihren verwinkelten Sitzecken nicht nur unglaublich gemütlich, hier gibt es neben neben Borschtsch und ausgezeichneten hausgemachten Wareniki auch 15 verschiedene Sorten Wodka, zum Beispiel mit Honig, Pfeffer oder Pinienkernen. Zum Sonntagsbrunch drängen sich die Gäste so eng zusammen wie die Bewohner einer sowjetischen Kommunalka.

Café Datscha | Gabriel-Max-Straße 1, Friedrichshain | Sonntag: ab 9 Uhr | Revaler Straße (Tram M10)

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9. Majakowskiring
Fernab von Plattenbauten und Arbeitersiedlungen, machten es sich hier zu DDR-Zeiten die Parteifunktionäre in prachtvollen Altbauvillen gemütlich. Auf einem Spaziergang durch das auch im Winter grüne Pankower Elitenviertel lassen sich die ehemaligen Wohnhäuser von Walter Ulbricht, Erich Honecker oder Günther Schabowski bewundern. Der Majakowskiring war übrigens das eigentliche Ziel von Udo Lindenbergs Sonderzug nach Pankow.

Haltestelle Pankow Kirche (Tram M1)

10. Führung durch die Volksbühne
Die alte Volksbühne wurde während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört und Anfang der 50er als hauptstädtisches Theater im puristischen Stil wieder aufgebaut. 1975 feierte hier “Die Schlacht” des subversiven Dramatikers Heiner Müller seine Premiere, das sich trotz lauter Kontroversen ganze 10 Jahre lang im Spielplan behaupten konnte. An diesem Sonntag bietet die Volksbühne eine 90-minütige Führung an, bei der Interessierte nicht nur die Möglichkeit haben, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, sondern auch alles über die Architektur, die Bühnentechnik und die bewegte Geschichte des Theaters zu erfahren. Der Gang durch Castorfs heilige Hallen kostet sozialistisch günstige 3 Euro.

Volksbühne | Linienstraße 227, Mitte | Führung am Sonntag, den 29.11., um 13.30 Uhr | Haltestelle Rosa-Luxemburg-Platz (U2)

Volksbühne

11. Gedenkstätte Hohenschönhausen
Es gibt bestimmt Schöneres, als einen Sonntag in den düsteren Zellen eines ehemaligen Stasi-Gefängnisses zu verbringen, aber ein Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen lohnt sich trotzdem. Schon allein deswegen, weil man nach einer zweistündigen Führung durch eines der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte enorm dankbar dafür ist, wieder raus in die Freiheit zu dürfen.

Gedenkstätte Hohenschönhausen | Genslerstraße 66, Hohenschönhausen | am Sonntag stündlich Führungen zwischen 10 und 16 Uhr, Führungen auf Englisch um 11.30 und 14.30 Uhr | Haltestelle Freienwalder Straße (Tram M5)


Titelfoto: © ElephantinBerlin; Museumswohnung: © Nino/FlickrCC; Volksbühne: © Matze Hielscher; Kino International: © Kino International

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Die 11 schönsten Bahnstrecken in Berlin

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Der Dezember ist bislang so grau und ungemütlich, dass wir lieber stundenlang Lichterketten entknoten würden, als freiwillig das warme Zuhause zu verlassen. Zum Radfahren ist es zu nass und zum Spazierengehen zu kalt, aber zum Glück gibt es ja noch Tram, Bus und Bahn. Wie gut, dass man es sich hier bei Schnee, Graupel und Minusgraden einfach gemütlich machen kann, während vor dem Fenster die malerische Kulisse des winterlichen Berlins vorbeizieht. Wir haben für euch die schönsten Öffi-Strecken ausgesucht, mit denen ihr die Stadt (neu)entdecken könnt, ohne euch dabei gleich eine fiese Erkältung einzufangen.

1. Tram M1 Schönhauser Allee bis Am Kupfergraben
Die ideale Strecke für alle Großstadtromantiker führt über die Kastanienallee zum Rosenthaler Platz und von dort aus an den Hackeschen Höfen vorbei weiter bis zur Friedrichstraße. In den Wagons drängen sich stylishe Expats auf dem Weg ins Sankt Oberholz, Studenten auf dem Weg zur Humboldt Uni und Freunde der Hochkultur auf dem Weg ins Theater.

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2. U1 Warschauer Straße bis Möckernbrücke
Von der Warschauer Straße passiert die U1 auf der Oberbaumbrücke die ehemalige Grenze und bietet einen fantastischen Ausblick auf die Spree. Vom Schlesischen Tor geht es weiter einmal quer durch Kreuzberg. Da auf dieser Strecke gefühlt doppelt so viele Kontrolleure unterwegs sind wie auf allen anderen, sei hier selbst dem risikofreudigsten Schwarzfahrer der Kauf eines BVG-Tickes ans Herz gelegt.

3. Bus 100 Zoo bis Alexanderplatz
Der Klassiker ist die günstige Alternative zur Stadtrundfahrt und bei sparsamen Touristen so beliebt, dass man sich am Wochenende schon ziemlich anstrengen muss, um einen der heiß umkämpften vorderen Sitzplätze im oberen Teil des Doppeldeckers zu ergattern. Die Strecke führt vom Alex an Brandenburger Tor, Schloss Bellevue und Siegessäule vorbei bis zum Bahnhof Zoo und dauert, wenn der Bus nicht Unter den Linden im Stau stecken bleibt, ungefähr eine Stunde.

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4. S75 Westkreuz bis Ostkreuz
Die Panoramastrecke fährt im Westen von Charlottenburg vorbei am Bahnhof Zoo durch den Tiergarten zum Hauptbahnhof. Im Osten weiter über den Alex entlang der Spree vorbei am Berghain bis zum Ostkreuz. Neben der tollen Aussicht bietet eine Fahrt mit der S75 zu jeder Tageszeit einen interessante Mischung aus aufgeregten Touristen und schlecht gelaunten Pendlern und darüber hinaus immer einen guten Anlass, um sich irgendwo zwischen großem Stern und Warschauer Brücke wieder daran zu erinnern, warum man irgendwann einmal in diese Stadt gezogen ist.

5. Bus 200 Zoo bis Alexanderplatz
Die zweite beliebte Touristenstrecke verkehrt ebenfalls zwischen Zoo und Alex, fährt allerdings nicht über den großen Stern sondern durch das Botschaftsviertel und am Potsdamer Platz und der Philharmonie vorbei.

6. Bus M19 Mehringdamm/An der Urania bis Grunewald
Wer mag, steigt schon am Mehringdamm ein, doch richtig spektakulär wird die Strecke erst kurz hinter der Urania. Bei einer abendlichen Fahrt über den hell erleuchteten Ku’damm kann man die geschäftige Vorweihnachtsstimmung genießen und sich ein bisschen so fühlen, als säße man in einem roten Doppeldeckerbus mit Blick auf die Londoner Oxford Street.

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7. U2 Senefelder Platz bis Vinetastraße
Im Sommer lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang entlang der Schönhauser Allee, vorbei am alten jüdischen Friedhof, der Kulturbrauerei und der wohl schönsten Kreuzung Berlins an der Eberswalder Straße. Im Winter genießt man lieber den Ausblick durch die Fenster der Hochbahn, die in knappen sechs Minuten einmal die Panoramastrecke des Prenzlauer Bergs hinter sich bringt.

8. U3 Wittenbergplatz bis Heidelberger Platz
Auf dieser Linie finden sich wahre Schätze unter der Erde. Die Bahnhöfe im Wilmersdorfer Bereich der U3 sind Meisterleistungen der Architektur und eigentlich viel zu schade, um einfach nur durchzufahren oder umzusteigen. Besonders der Bahnhof Heidelberger Platz mit seinen kathedralenartigen Deckengewölben ist so mühevoll gestaltet und verziert, dass es sich lohnt, hier die ein oder andere Bahn zu verpassen, um die Pracht und das Flair des frühen 20. Jahrhunderts eine Weile auf sich wirken zu lassen.

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9. Ring 41 und 42
Die Ringbahn hat gegenüber allen anderen Linien einen ganz klaren Vorteil: Wer nicht aussteigen will, kann einfach bis Betriebsschluss im Kreis fahren. Ansonsten reicht eine Stunde aus, um mit S41 (mit dem Uhrzeigersinn) oder S42 (gegen den Uhrzeigersinn) einmal fast alle Stadtteile des inneren Rings zu durchqueren und sich einmal wieder darüber klarzuwerden, dass diese Stadt mehr zu bieten hat als nur den eigenen Kiez.

10. Bus M29 Hermannplatz bis Roseneck
Weil die Berliner Morgenpost den M29 wegen vereinzelter Gewaltausschreitungen auch schon mal als „Bus der Hölle“ bezeichnete, werden vorsichtige Touristen und ältere Herrschaften aus dem Westen diese Linie wohl eher meiden. Dabei bietet der M29 einen großartigen Überblick über das alte Punkerherz von Kreuzberg 36, fährt vorbei am Görli und über die Oranienstraße bis zum Checkpoint Charlie, bevor er sich über den Ku’damm in den gutbürgerlichen Teil der Stadt vorwagt und schließlich im Grunewald landet.

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11. U8 zwischen Samstagnacht und Sonntagmorgen
Die U8 gilt nicht unbedingt als klassische Schönheit unter den U-Bahnstrecken der Stadt, schließlich verkehrt sie ausschließlich unterirdisch und der Blick aus dem Fenster bietet nichts weiter als karge Tunnelwände. Interessant macht die U8 erst ihr Publikum, besonders wenn am Wochenende das Partypublikum zwischen Hermannstraße und Gesundbrunnen unterwegs ist. Die Wagen riechen, als hätte jemand die psychedelisch gemusterten Polster mit Schnaps imprägniert, es gibt jede Menge Live-Musik und wer einmal die ganze Strecke von Süden nach Norden fährt, lernt einiges über die gebrochene Seele der Großstadt. Hier zeigt sich das Berliner Nachtleben in all seinen Facetten, zwischen überschwänglicher Euphorie, katastrophalen Abstürzen und menschlichen Dramen.


Titelfoto: © Jens Oellermann; Bus 100: © Paul Easton/flickrCC, Rosenthaler Platz: © Christian Cable/flickrCC, Grunewald: © Nora Tabel, Heidelberger Platz: © Stadtlichtpunkte/Wikimedia Commons, Hermannplatz: © Charlott Tornow

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Die 11 besten Filme über Berlin

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Berlin war schon immer eine beliebte Filmkulisse und lässt sich nochmal ganz neu durch die Kamera entdecken. Besonders sind diese Filme für jene spannend, die gerade erst hierher gekommen sind. Aber auch Altberliner werden beim Anblick von alten Filmen in süßer Nostalgie schwelgen. Das sind 11 der besten Filme über Berlin (nein, wir haben Sonnenallee, Goodbye, Lenin oder Lola rennt nicht vergessen).

1. Herr Lehmann

Leander Haußmanns Verfilmung von Sven Regeners Kultroman ist nicht nur eine der besten und unterhaltsamsten deutschen Literaturverfilmungen der letzten 20 Jahre, sondern auch eine bierselige Liebeserklärung an Kreuzberg 36. Unter anderem kommen hier das Prinzenbad, das Weltrestaurant Markthalle und das Urban Krankenhaus zu cineastischer Ehre.

2. Der Himmel über Berlin

Die beiden Engel Damiel und Cassiel schlendern durch das Westberlin der späten Achtziger. Zwar sind sie unsterblich, aber das Leben scheint unbemerkt an ihnen vorbei zu ziehen, bis Damiel plötzlich in Liebe zu einer Trapezkünstlerin entbrennt. Zu sehen gibt es, neben Bruno Ganz, Otto Sander und Peter Falk, die Siegessäule, die Mauer und die trostlose Brachfläche, auf der erst Jahre später der Potsdamer Platz zu neuem Leben erwachte.

3. Die fetten Jahre sind vorbei

Ein Großteil des Dramas spielt sich auf einer Tiroler Almhütte ab, in der die drei Jungrevolutionäre Peter, Jan und Jule den millionenschweren Geschäftsmann Hardenberg als Geisel festhalten. Der Anfang des Films bietet dagegen einen interessanten Einblick in den noch gänzlich ungentrifizierten Prenzlauer Berg und könnte den ein oder anderen Langzeitberliner glatt nostalgisch werden lassen. Denn die Oderberger Straße war anno 2003 noch fast so grau wie kurz nach der Wende und die Mieten so günstig, dass sich selbst eine verschuldete Studentin hier (zumindest zeitweise) eine eigene Wohnung leisten konnte.

4. Wir sind die Nacht

Wäre der Film nicht so blutig, könnte er auch als Werbevideo für das Berliner Tourismusbüro durchgehen. Die Vampir-Ladies um Nina Hoss und Karoline Herfurth feiern und morden sich durch das nächtliche Berlin. Gedreht wurde unter anderem im Spreepark und auf dem Teufelsberg, zwei Orten, an denen sich abenteuerlustige Touristen besonders gerne aufhalten.

5. Oh Boy

Ein junger Mann streift einen Tag lang durch Berlin, mehr passiert in den 83 Minuten von Jan-Ole Gersters Spielfilmdebüt nicht. Dass Gerster mit Oh Boy trotzdem ein absolutes Meisterwerk gelungen ist, liegt vor allem an seinen Hauptdarstellern. Diese sind zum einen Tom Schilling in seiner Paraderolle als melancholischer Ex-Student, zum anderen die Stadt selbst, die in der klassischen schwarz-weiß Optik des Films in einem ungewohnten Glanz erstrahlt.

6. Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit

Die Bar 25 hat sich durch ihre Schließung im Jahr 2010 ihren eigenen Mythos geschaffen. Auch wenn das große Berliner Clubsterben inzwischen unzählige andere altehrwürdige Party-Locations dahingerafft hat, scheint der glitzernde Geist der Bar 25 in der Szene immer noch besonders präsent. Wer den Spaß damals verpasst hat oder sich an das wilde Treiben am Spreeufer erinnern möchte, dem sei diese Doku wärmstens empfohlen.

7. Boxhagener Platz

In der Schwemme von mehr oder weniger pädagogisch wertvollen DDR-Komödien ist dieser Film ein kleiner Juwel. Im Jahr 1968 verbringt der junge Holger viel Zeit bei seiner Großmutter Otti in Friedrichshain und trifft dort auf eine Menge kauziger Charaktere. Durch Karl, den Geliebten seiner Großmutter, lernt er außerdem, den von der DDR propagierten Sozialismus langsam zu hinterfragen und gerät mit dem System in Konflikt.

8. Berlin – Die Symphonie der Großstadt

Schon 1927, achtzig Jahre bevor das erste iPhone das Licht der Welt erblickte, verteufelten Kritiker der Moderne den technischen Fortschritt und die Schnelllebigkeit ihrer Zeit. Der Film begleitet hektische Großstädter auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen oder beim abendlichen Tanzvergnügen und macht damit deutlich, dass sich die Berliner der 20er Jahre gar nicht so sehr von den heutigen unterschieden.

9. Sommer vorm Balkon

Obwohl der Titel auf eine leichte Sommerkomödie schließen lässt, handelt es sich bei Andreas Dresens Film über zwei Freundinnen im Prenzlauer Berg mehr um ein Sozialdrama über Enttäuschung, Einsamkeit und menschliche Abgründe. Nichtsdestoweniger gibt es trotz aller Dresen typischer Düsterkeit noch genug Raum für schwarzen Humor und die Absurditäten des Alltags. Gedreht wurde der Film in der Gegend um den Helmholtz Platz, bevor dieser sich zum Epizentrum der besserverdienenden neu-Berliner Gesellschaft wandelte.

10. Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Inmitten der Luxushotels und Konsumtempel der neuen Upper Westside wirkt der schmuddelige Bahnhof Zoo wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Auch die Verfilmung von Christiane F.s Skandalbiographie ist inzwischen in die Jahre gekommen. Doch auch wenn der Film für heutige Verhältnisse etwas langsam erscheint, sind die Darstellungen von Sucht, Entzug und Prostitution immer noch genauso beeindruckend und verstörend wie vor 35 Jahren.

11. Victoria

Eine Berliner Clubnacht endet für die Spanierin Victoria in einem absurd-abenteuerlichen Trip durch die Stadt, der ihr ganzes Leben verändert. Sebastian Schippers Überraschungserfolg des letzten Sommers kommt ohne Schnitte und festes Drehbuch aus, setzt dafür aber drei Stunden lang auf die ganz großen Emotionen.

Was sind eure Lieblingsfilme aus Berlin?

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Unsere 11 Lieblingsbücher über Berlin

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Durchfeierte Nächte im Berlin der Weimarer Republik, verliebte Spione in der DDR oder die Kreuzberger Kunstszene im Schatten der Mauer: Berlin hat Schriftsteller schon immer zu spannenden, tragischen oder absurden Geschichten inspiriert. Wir präsentieren euch die elf besten Bücher über Berlin.

1. Irmgard Keun – “Das kunstseidene Mädchen”
Die 18-jährige Doris träumt im Berlin der frühen Dreißiger davon, berühmt zu werden, und hangelt sich in den Cafés und Bars rund um den Ku’damm von einem Mann zum nächsten. 1933 wurde Keuns wunderschöne, tragikomische Liebeserklärung an die Großstadt im Schatten der Apokalypse von den Nazis verbrannt.

2. Sven Regener – “Der kleine Bruder”
Gerade erst den Fängen der Bundeswehr entkommen, macht sich Frank Lehmann im dritten und vielleicht besten Teil von Regeners Trilogie auf den Weg nach West-Berlin und anschließend auf die Suche nach seinem verschwundenen Bruder Freddie. Auf der Suche verschlägt es Frank auf Punk-Konzerte und Avantgarde-Happenings, in griechische Imbisse, Galerien und Kreuzberger Eckkneipen, in denen jede Menge Schultheiss getrunken und noch mehr herrlicher Blödsinn geredet wird.

3. Felix Denk und Sven von Thülen – “Der Klang der Familie”
Selten sind Sachbücher so spannend wie Denk und von Thülens Porträt der Berliner Technoszene der frühen Neunziger, als in Clubs wie dem 90 Grad oder dem Tresor der Grundstein für eine Party-Kultur gelegt wurde, die heute Touristen aus aller Welt anzieht. Auf gut 420 Seiten kommen hier ausschließlich Musiker, DJs, Clubbetreiber und Gäste zu Wort, deren Erinnerungen dem Leser einen Einblick in eine Ära ermöglichen, in der sich verlassene Fabrikhallen in Tempel des Hedonismus verwandelten und eine Zeitlang Anarchie herrschte.

Bücher Berlin

4. Christopher Isherwood – “Goodbye to Berlin”
Ein junger Engländer flieht vor seinem konservativen Elternhaus nach Berlin, gibt tagsüber gelangweilten höheren Töchtern Englischstunden und genießt nachts seine neugewonnene sexuelle Freiheit in den Schwulenclubs der Stadt. Isherwoods autobiographischer Roman hat auch mehr als 70 Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seiner Aktualität eingebüßt und ist absolute Pflichtlektüre für jeden (Neu-)Berliner.

5. Jenny Erpenbeck – “Gehen, ging, gegangen”
Seit Monaten beschäftigt die deutschen Medien kein Thema mehr als die aktuelle Flüchtlingssituation. Das Protestcamp, das 2013 auf dem Oranienplatz in Kreuzberg entstand und ein Jahr später geräumt wurde, ist dagegen inzwischen in Vergessenheit geraten. In Jenny Erpenbecks neuestem Roman kommen die Flüchtlinge vom Oranienplatz jetzt noch einmal zu Wort.

6. Hans Fallada – “Jeder stirbt für sich allein”
Höchstwahrscheinlich gibt es angenehmere Lektüren als Falladas Geschichte über ein Berliner Ehepaar, das nach dem Tod des Sohnes an der Front dem Widerstand gegen Hitler beitritt und Flugblätter in den Treppenhäusern der umliegenden Mietskasernen verteilt. Andererseits gibt es wohl auch kein spannenderes und authentischeres Buch über die Stadt und seine Bewohner während des Zweiten Weltkriegs.

7. Ian McEwan – “Unschuldige”
Ein junger Fernmeldetechniker soll für den britischen Geheimdienst im Berlin der frühen 1950er die Sowjets ausspionieren und gerät dabei zwischen die Fronten des Kalten Krieges. Dass er sich nebenbei auch noch unsterblich in eine Deutsche verliebt und in einen Mordfall verwickelt wird, macht die Situation für ihn nicht unbedingt leichter.

8. Alfred Döblin – “Berlin Alexanderplatz”
Der Ex-Knacki Franz Biberkopf findet nicht zurück in die Gesellschaft und lässt sich immer wieder auf krumme Geschäfte und die kriminelle Halbwelt der Großstadt ein. Döblins Klassiker hat Berlin seinen Platz in der Weltliteratur zu verdanken.

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9. Jonathan Franzen – “Purity”
Franzen hat wie kein anderer moderner Schriftsteller ein Händchen für unsympathische und doch faszinierende Charaktere. Sein neuester Roman-Held Andreas Wolf ist da keine Ausnahme. Wolf wächst als Bonzen-Sohn in Ost-Berlin auf, wird aus Langeweile zum Dissidenten und nutzt seine Stelle als Seelsorger für sozial benachteiligte Jugendliche dafür, mit so vielen Minderjährigen wie möglich zu schlafen. Später wird er als Whistleblower berühmt und setzt sich nach Südamerika ab.

10. Erich Kästner – “Emil und die Detektive”
Emil fährt zum ersten Mal nach Berlin und wird schon auf dem Weg dorthin vom diebischen Herrn Grundeis um 140 Mark erleichtert, die eigentlich für seine Berliner Großmutter bestimmt waren. Zusammen mit seiner Cousine Pony Hütchen und jeder Menge neuer Freunde geht Emil in der Stadt auf Verbrecherjagd.

11. Tobias Rüther – “Helden”
Ende der 1970er flüchtete sich David Bowie in die Anonymität des grauen und unglamourösen West-Berlins. Seine gut anderthalb Jahre in Schöneberg verbrachte Bowie damit, mit Iggy Pop im “Dschungel” rumzuhängen, von den goldenen Zwanzigern zu träumen und ganze drei Alben zu produzieren. Rüther beschreibt in seinem Buch nicht nur Bowies Alltag in Berlin, sondern geht auch der Faszination auf den Grund, die die Stadt seit jeher auf Künstler auszuüben scheint.


Titelfoto: © Ermin Celicovic, Bücher: kinderundjugendmedien.de, Suhrkamp, Fischer Verlage, Randomhouse, wikipedia.org, Roger & Bernard

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11 Gründe, warum Berlin eine super Stadt für Singles ist

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Wenn ihr am Valentinstag etwas Schönes zu zweit vorhabt, herzlichen Glückwunsch! Wenn nicht, ebenso! Hier sind elf Gründe, warum Berlin als Single jede Menge Spaß macht.

1. Alle kommen her

Touristen und Expats, Austauschstudenten und Abenteurer, aus aller Welt zieht es jedes Jahr tausende Menschen in die Stadt. Für alle Singles bedeutet das ein ständig wechselndes Angebot an neuen Bekanntschaften, interessanten Begegnungen und möglichen Romanzen.

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2. Deine Freunde sind auch Single

Menschen ohne feste Partnerschaft investieren oft mehr Zeit und Liebe in ihre platonischen Freundschaften als solche, die fest vergeben sind. Da die Single-Dichte hier so hoch ist, ist die Gefahr, den Samstag Abend entweder alleine oder als einziger Single auf einer Dinnerparty voller Pärchen verbringen zu müssen, relativ gering. Und wer viel Zeit mit guten Freunden verbringt, muss sich niemals einsam fühlen.

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3. Tausend Ideen für Dates

Weil wir euch schon an anderer Stelle die schönsten Orte für ein romantisches erstes Date empfohlen haben, gibt es keine Entschuldigung dafür, eure neue Lieblingsbekanntschaft lediglich mit einem Abendessen beim Griechen um die Ecke abzuspeisen. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Spaß beim Sterne gucken, Karaoke singen oder wonach auch immer euch der Sinn steht. Und ja, auf einer Parkbank eine Flasche Wein vom Späti zu teilen und über Gott und die Welt zu diskutieren, ist auch erlaubt.

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4. Das kulturelle Angebot hilft beim Liebeskummer

Wer sich von der Liebe und den eigenen irrlichternden Hormonen eine Auszeit gönnen muss, kann sich mit vollem Eifer in das kulturelle Angebot der Stadt vertiefen. Die Theater, Museen und Galerien bieten jede Menge großartiger Stücke und Ausstellungen, die den Geist beflügeln und tatsächlich auch alleine Spaß machen. Aktuell legen wir euch „Väter und Söhne“ im Deutschen Theater und Max Beckmann in der Berlinischen Galerie besonders ans Herz.

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5. Die Stadt ist groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen

Dass eine Beziehung in die Brüche oder ein Flirt nach allen Regeln der Kunst in die Hose gegangen ist, bedeutet zum Glück nicht, dass wir uns wochenlang zuhause einschließen müssen aus Angst, denjenigen, denen wir unser Leid und die Schamesröte im Gesicht verdanken, täglich über den Weg zu laufen. Berlin ist groß genug, um einen Bogen umeinander zu machen und die Chancen, zufällig nebeneinander in der U-Bahn zu sitzen, sind bei knapp 3,5 Millionen Menschen auch ziemlich gering.

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6. Die Clubs und ihre geheimen Ecken

Alle, die ihre Wochenenden regelmäßig im Club verbringen, wissen, dass es beim Feiern nicht primär darum geht, jemanden kennenzulernen, sondern darum, einfach eine gute Zeit zu haben. Wenn man dabei zufällig doch in jemand schockverliebt, um so besser. Egal ob am Spreeufer vor der Rummels Bucht, beim Paartanz in Clärchens Ballhaus oder auf der Liebesschaukel im KitKat. Die Berliner Clubbetreiber wissen, dass man kleine Rückzugsecken braucht und die findet man im jeden guten Laden.

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7. Tausend andere Möglichkeiten, Leute kennenzulernen

Für alle, die ihr Geld nicht ausschließlich für Eintritt, Getränke und die Taxifahrt nach Hause ausgeben wollen oder denen die Clubs einfach zu anstrengend, zu laut oder zu dunkel sind, gibt es eine Menge günstiger und entspannter Alternativen, um in der Stadt neue Leute kennenzulernen. Zum Beispiel beim Joggen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, beim Häppchen-Testen im veganen Supermarkt oder abends im Kulturkaufhaus Dussmann.

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8. Deine Verwandtschaft ist nicht hier

Das große Glück der Zugezogenen wissen gerade Singles besonders zu schätzen. Wer nicht original aus Berlin kommt, muss zwar mitunter weite Reisen auf sich nehmen, um Schulfreunde, Eltern und Geschwister zu besuchen, spart sich aber auch den einen oder anderen runden Geburtstag oder überraschende Spontanbesuche von der restlichen Verwandtschaft, die nicht versteht, warum man nicht längst verheiratet ist und eine Familie gegründet hat. Zwar meinen es die lieben Verwandten mit ihrer Sorge und ihren vermeintlich schlauen Ratschlägen höchstwahrscheinlich nur gut, aber es ist trotzdem schön, wenn man sie nicht dauernd zu hören bekommt.

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9. Eckkneipen und Spätis für praktische Lebensweisheiten

Jeder einsame Berliner hat zumindest eine Anlaufstelle in der direkten Nachbarschaft, auf die er sich jederzeit verlassen kann. Die Eckkneipe oder den Späti. Hier bekommen einsame Herzen nicht nur sämtliches Zubehör, um den Liebesfrust in Hochprozentigem zu ertränken, sondern auf Wunsch auch gleich noch ein paar praktische Lebensweisheiten mit auf den Weg.

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10. Lustwandeln

Das Gefühl, stundenlang allein durch die Stadt zu streifen, hat etwas Erhabenes und ist außerdem ein guter Weg, um auf andere Gedanken und neue Ideen zu kommen. Als passende Lektüre empfehlen wir hierzu Franz Hessels „Spazieren in Berlin“ von 1929.

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© Eva Kejikova

11. Schlechte Laune hat hier eine lange Tradition

Manchmal macht Single sein auch keinen Spaß. Die Enttäuschung darüber, schon wieder alleine eingeschlafen und zu allem Übel auch noch alleine wieder aufgewacht zu sein, entwickelt sich an schlechten Tagen zu Frust und einem ausgewachsenen Hass auf die Welt. Da tut es gut, der miesen Laune einfach mal ihren Lauf zu lassen. Erfreulicherweise nimmt es uns in dieser Stadt nicht mal jemand wirklich übel, wenn wir griesgrämig und lauthals meckernd durch die Straßen laufen, denn pampige Antworten und öffentlich zur Schau gestellte Unzufriedenheit werden hier von Busfahrern, Postangestellten, BVG-Kontrolleuren, Hausmeistern und Bäckereifachangestellten seit Jahrzehnten kultiviert.

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Titelfoto: © Eva Kejíková; Gifs © giphy.com

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Unsere 11 Lieblingslieder über Berlin

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Was wäre das Großstadtleben ohne Musik? Nachdem wir euch bereits gezeigt haben, wie diese Stadt Filmemacher und Schriftsteller zu künstlerischen Höchstleistungen inspiriert hat, beglücken wir euch dieses Mal mit den elf schönsten Songs über Berlin.

1. Hildegard Knef – “Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen”

“Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen,
und dein Mund ist viel zu groß,
dein Silberblick ist unverdrossen,
doch nie sagst du: Was mach’ ich bloß?”

Die Grande Dame des deutschen Chansons hat nicht nur rote Rosen vom Himmel regnen lassen und dem Kinopublikum im prüden Nachkriegsdeutschland ihre Brüste präsentiert, sondern zusammen mit Charly Niessen auch eine der schönsten musikalischen Liebeserklärungen an Berlin geschrieben.

2. David Bowie – “Where a we now?”

“Sitting in the Dschungel On Nürnberger Straße
A man lost in time
Near KaDeWe”

Drei Jahre vor seinem Tod erinnerte sich Bowie auf „The Next Day“ noch einmal an seine
Berliner Zeit. Das Wort „Bösebrücke“ auszusprechen fiel ihm dabei immer noch ziemlich
schwer.

3. Bloc Party – “Kreuzberg”

“Concerned mothers of the West teach your songs how to truly love”

Auch wenn die verwirrenden Ortsangaben nicht ortskundige Hörer dazu verleiten könnten, zu denken, dass sich der Hauptbahnhof in Kreuzberg befindet, beschreibt der Song immer noch perfekt den Katzenjammer nach einer durchfeierten Nacht, in der man einmal wieder nur das kurze Glück und nicht die große Liebe gefunden hat. Das Video bietet außerdem eine interessante Zeitreise in das Berlin von 2007. (Und einen jungen Matthias Schweighöfer).

4. Ton, Steine, Scherben – “Rauch Haus Song”

“‘Is ja irre’, sagt Mensch Meier, ‘sind wa wieder einer mehr
In uns’rer Zwei-Zimmer-Luxuswohnung und das Bethanien steht wieder leer
Sag mir eins, ham die da oben Stroh oder Scheiße in ihrem Kopf?
Die wohnen in den schärfsten Villen, unsereins im letzten Loch.'”

Der Rauch-Haus-Song wurde in den Siebzigern und Achtzigern weit über Berlins Grenzen hinaus zum Schlachtlied der Hausbesetzer-Szene. Heute eignet er sich immer noch super als Soundtrack für Zwangsräumungen und Anti-Gentrifizierungs-Demos.

5. Sido – “Steig ein / Mein Block”

“Du sitzt lieber an ‘nem gut gedeckten Tisch
Dann merkst du schnell, Berlin is nix für dich.”

Sidos Ode an das Märkische Viertel hat inzwischen den Status eines modernen Klassikers erreicht. Das unsägliche Duett mit Mario Barth “Ick liebe dir” von 2013 sei ihm deswegen verziehen.

6. Iggy Pop – “The Passenger”

“And all of it is yours and mine
And all of it is yours and mine
So let’s ride and ride and ride and ride”

Die Legende besagt, dass Iggy die Idee kam, als er in der Berliner S-Bahn saß. Also: Song auf Repeat und ein paar Runden mit dem Ring drehen!

7. Ideal – “Berlin”

“Ich fühl’ mich gut, ich steh’ auf Berlin!”

Touristen am Ku’damm, Junkies am Kotti, orientalische Melodien in der Oranienstraße und jede Menge Hundekot am Paul-Linke-Ufer: Fast könnte man meinen, in den letzten 35 Jahren hätte sich in West-Berlin überhaupt nichts verändert.

8. Jeans Team – “Gesundbrunnencenter”

“Warum bin ich eigentlich hier? Ach ja, genau, das Bier!”

Es gibt Orte, die von unzähligen Musikern besungen werden, und solche, die schändlich übersehen werden und es niemals zu solcher Berühmtheit bringen. Dass das Gesundbrunnencenter im Wedding nun auch seinen Platz in der musikalischen Geschichte der Stadt gefunden hat, ist einzig und allein dem Jeans Team zu verdanken.

9. Surrogat – “Berlin liebt dich”

“Wir haben viel vor”

Wäre Berlin eine Frau, könnte sie mit zärtlichen Liebesbekundungen wahrscheinlich nicht viel anfangen. Dann schon eher was mit schrammeligem Bass, dreckigen Gitarren, hingerotzten Parolen und Typen in Lederjacken.

10. Rufus Wainwright – “Tiergarten”

“Believe me when I tell you I have no place to go
But to go where the wildflowers grow and the stone gardens bloom”

Damit die Romantik trotzdem nicht zu kurz kommt, hier der perfekte Soundtrack für einsame Winterspaziergänge durch den Tiergarten. Oder auch fürs einfach im Bett liegen bleiben und darüber nachdenken, dass es draußen zu kalt ist, um spazieren zu gehen.

11. Harald Juhnke – “Berlin Berlin”

“In dieser Stadt bringt mich die Nacht niemals ins Bett.”

Berlin brauchte keinen Sinatra. Berlin hatte Harald.


Titelfoto: © Nora Tabel

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11 spannende Workshops in Berlin

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Workshops Berlin


Der Frühling ist die perfekte Jahreszeit, um neue Dinge auszuprobieren und bisher unbekannte Leidenschaften zu entdecken. Ihr wollt etwas Neues lernen? Wir hätten da ein paar Ideen.

1. Siebdruck-Anfängerkurs in der Offenen Siebdruckwerkstatt Neukölln
Der Einführungskurs bietet einen ausführlichen Einblick in die Siebdruckkunst. Alle Materialien, die man zum Drucken braucht, werden von der Werkstatt gestellt, nur Motiv und Druckträger müssen selbst mitgebracht werden. Bedruckt werden darf hier alles, wobei es sich empfiehlt, erst einmal lieber am alten Jutebeutel als am neuen Designershirt zu experimentieren. Wer beim Einführungskurs gut aufgepasst hat, darf anschließend auch eigenständig in der Werkstatt arbeiten.

SDW Neukölln | Pflügerstraße 11, 12047 Berlin-Neukölln | immer samstags 12–18.30 Uhr

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© Milena Zwerenz

2. Poetry-Workshop in der Literaturwerkstatt
Große Poesie entwickelt sich nicht unbedingt nur draußen in der Natur oder zuhause im stillen Kämmerlein. Allen denjenigen, die keine existentielle Angst vor Kritik haben, dafür aber Lust, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, bietet die Schreibwerkstatt “Lyrik” die Möglichkeit, neue Techniken zu lernen, an den eigenen Texten zu arbeiten und das eigene poetische Können unter Beweis zu stellen. Teilnehmen darf leider nur, wer höchstens 25 Jahre alt ist, dafür ist der Spaß vollkommen umsonst.

Literaturwerkstatt Berlin | Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg | Termine zwischen dem 03.04. und 15.07.2016

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© Stocksnap

3. Jivamukti Intro-Workshop bei Peace Yoga
Die Übungen im Jivamukti Yoga erfordern einiges an Gelenkigkeit und akrobatischem Geschick, trotzdem müssen Anfänger hier keine Angst haben, wenn Krähen, Kobras und herabschauende Hunde noch nicht so elegant aussehen wie bei den erfahrenen Yogis. Schließlich geht es beim Jivamukti neben Körperspannung und Atemtechnik vor allem um Gelassenheit und die spirituelle Gemeinschaft. Wer keine Lust auf Fitnessstudio und Leistungsdruck hat, kann sich bei Peace Yoga in wunderschönem Ambiente auf den Weg der Erleuchtung begeben und dabei Körper und Seele in Einklang bringen.

Peace Yoga | Glogauerstraße 19, 10999 Berlin-Kreuzberg | Termine zwischen dem 21.05. und 26.11.2016

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© Peace Yoga

4. Woodworking im Betahaus
Geistige Arbeit hat ihre Vorteile, wenn man jemanden von der eigenen Intellektualität überzeugen will, aber auch das gute alte Handwerk kann verdammt sexy sein. Wer in Zukunft einmal das ungemein befriedigende Gefühl erleben möchte, das den ganzen Körper erfasst, wenn man das erste selbstgemachte Möbelstück oder Deko-Element in den Händen hält, kann sich im Betahaus in die Kunst des Woodworkings einarbeiten. Wer das Handwerk beherrscht, kann anschließend immer dienstags zum “Weekly Woodworking” vorbeikommen.

Betahaus| Prinzessinenstraße 19–20, 10969 Berlin-Kreuzberg | nächster Workshop am 08. und 9.04.2016

Open Design City Workshop für Linolium-Druck im betahaus in Berlin-Kreuzberg. August 2013
© Betahaus

5. Käse selber machen bei Kunst und Käse in Kreuzberg
Auch Käseherstellung ist eine Kunst. Kunst und Käse bietet mitten in Kreuzberg zwanzig verschiedene Sorten Ziegenkäse aus der Schaalseeregion an. An den Wochenenden gibt es regelmäßig Seminare für alle, denen der Käse erst dann bio genug ist, wenn sie ihn mit den eigenen Händen hergestellt haben.

Kunst und Käse | Solmsstraße 26, 10961 Berlin-Kreuzberg | nächste Termine am 09., 10., 23. und 24.04.2016

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© Stocksnap

6. Analoge Fotografie im C/O Berlin
Statt unkontrolliert auf den Auslöser zu drücken, um nach Begutachtung des Ergebnisses die Hälfte der geknipsten Bilder wieder zu löschen, verlangt die Analogfotografie einiges an Geduld und Feingefühl hinter der Kamera. Beim Analog-Workshop im C/O Berlin erfahren Anfänger und Wiedereinsteiger nicht nur Wichtiges zu Geschichte, Technik und Bildaufbau, sondern bekommen zusätzlich auch noch einen Vortrag über die aktuellen Ausstellungen in der Galerie.

C/O Berlin (Amerikahaus) | Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin-Charlottenburg | zweitägiger Workshop 23.–24.04.2016

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© C/O Berlin

7. Gin-Tasting bei Delicious Berlin
Der kultivierte Trinker gibt sich längst nicht mit dem profanen Rausch zufrieden, er möchte beim Alkoholgenuss auch etwas lernen. Beim Seminar mit dem vielversprechenden Titel “Wacholdersegen” erfahren anspruchsvolle Spirituosenkenner alles über die Geschichte, Herkunft und Herstellung des Gins, bevor sie sich beim Tasting verschiede Gin-Tonic-Kombinationen hinter die Binde gießen dürfen.

Delicious Berlin | Pariser Straße 54, 10719 Berlin-Wilmersdorf | nächste freie Termine am 16.04. und 11.05.2016

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© Delicious Berlin

8. Improvisation und Rollenarbeit in der Schauspielfabrik
Auch wenn das eigene Talent nicht für die große Bühne ausreicht, kann Schauspielerei eine Menge Spaß machen. In der Schauspielfabrik am Herrmannplatz lernen Laien unter der Anleitung erfahrener Schauspieler, verschiedene Emotionen darstellerisch zum Ausdruck zu bringen und über den Tellerrand des eigenen Egos zu schauen.

Die Schauspielfabrik Berlin | Urbanstraße 70a, 10976 Berlin-Neukölln | nächste Termine am 16./17.04. und 21./22.05.2016

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© Schauspielfabrik

9. Upcycling bei Smilla in Schöneberg
Pünktlich zum Frühlingsanfang verspürt der gemeine Großstädter das starke Bedürfnis, sich eine neue Sommergarderobe zuzulegen, obwohl er zuhause noch den ganzen Schrank voller Klamotten hat. Nun bleiben zwei Möglichkeiten: entweder die ungeliebten Altlasten kiloweise bei Humana abliefern oder die nicht mehr ganz neuen Stücke zu neuem Leben erwecken. Upcycling ist billiger und ökologisch vernünftiger, als shoppen zu gehen. Außerdem ist es viel kreativer, sich selbst an der Nähmaschine auszutoben, als von der Stange zu kaufen.

Smilla | Eisenacher Straße 64, 10823 Berlin-Schöneberg | nächste Termine am 22. und 25.04.2016

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© Smilla

10. Kräuterkunde in der Königlichen Gartenakademie
Es braucht nicht unbedingt einen Schrebergarten, viele Kräuter- und Gemüsesorten lassen sich auch ganz problemlos auf dem Balkon anpflanzen. Nützliche Tipps dazu gibt es von der Gartenexpertin, davon abgesehen ist allein schon die Schönheit der mühevoll angelegten Gärten die Reise nach Dahlem wert.

Königliche Gartenakademie | Altensteinstraße 15a, 14195 Berlin-Dahlem | Workshop am 04.05.2016

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© KGA

11. Cupcakes backen bei Tigertörtchen
Cupcakes schmecken noch besser, wenn man sie selber gebacken und mit Liebe verziert hat – ohne vorher selbst dafür einkaufen zu müssen. Der Back-Workshop bietet drei Stunden in der heilen, zuckersüßen Welt von Tigertörtchen. Am Ende dürfen alle Teilnehmer ihre Cupcakes mit nach Hause nehmen. Neben den butterlastigen Klassikern gibt es übrigens auch vegane Törtchenvarianten.

Tigertörtchen | Spandauer Straße 25, 10178 Berlin-Mitte | nächste freie Termine am 06. und 26.05.2016

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© Tigertörtchen


Titelfoto: © Levi Price/Stocksnap

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11 Dinge, bei denen du dich in Berlin auch allein vergnügen kannst

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Allein unterwegs in Berlin


Wir sind jeden Tag im Stress. Ständig müssen wir interagieren, nicken, den Kopf schütteln, über alles Bescheid wissen und zu allem eine Meinung haben. Irgendjemand redet immer und wenn gerade niemand redet, klingelt das Telefon. Oft haben wir nicht mehr als ein paar Minuten am Tag wirklich für uns selbst. Dabei ist allein sein eine Kunst, die es zu kultivieren gilt. Nimm dir also etwas Zeit und widme sie einem ganz besonders wichtigen Menschen in deinem Leben: Dir selbst. Hier sind 11 Aktivitäten, für die du keine Begleitung brauchst.

1. Entspannen im Hamam
Wenn wir uns als Kinder so richtig dreckig gemacht haben, wurden wir von unseren Eltern in die Badewanne gesteckt und ordentlich abgeschrubbt. Schön, wenn das auch heute noch jemand mit uns macht, auch wenn wir uns inzwischen in einem Alter befinden, in dem wir nicht mehr so häufig im Matsch spielen. Im Hamam wird der ganze Körper intensiv gereinigt, und die Seele gleich mit. Danach fühlt man sich so wohlig erschöpft wie nach einem langen Tag auf dem Kinderspielplatz. Anschließend geht’s am besten mit einer Gute-Nacht-Geschichte ins frisch bezogene Bett.

Sultan Hamam | Bülowstraße 57, Berlin-Schöneberg | geöffnet für Damen: Dienstag – Donnerstag: 9.30–23 Uhr, Freitag & Samstag: 9.30–24 Uhr, Herren: Montag: 14–24 Uhr, gemischt: Sonntag: 11–22 Uhr

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2. Am Paul-Lincke-Ufer beim Boule zuschauen
An einem sonnigen Sonntagnachmittag am Paul-Lincke-Ufer zeigt sich der Kreuzberger Mikrokosmos von seiner besten Seite. Hier wächst zusammen, was auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammen gehört: übernächtigte Partygänger auf dem Weg zur nächsten Afterhour, junge Familien mit Buggy und Hund, aufgestylte Touristen, Flaschensammler und die alteingessene Boulespieler. Zuschauen wird hier nie langweilig.

3. Bei Shakespeare & Sons die Zeit vergessen
Diesen wunderbaren, englischsprachigen Buchladen gibt es in Friedrichshain und Prenzlauer Berg, man hat also in diesem Fall die Qual der Wahl. Das Beste an Shakespeare & Sons sind allerdings nicht nur die Bücher, sondern auch die besten Bagels der Stadt. Wenn man mit einem “Cinnamon Raisin Swirl Bagel” in den Tag startet, kann schon mal nicht so viel schief gehen. Die Atmosphäre ist auch ziemlich entspannt, weil alle mit den Nasen in Büchern vergraben rumsitzen und man friedlich vor sich hinarbeiten kann.

Warschauerstraße 74, Friedrichshain und Raumerstraße 36, Prenzlauer Berg | Montag – Sonntag: 10.00–20.00 Uhr

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4. Den Füßen Luxus gönnen bei der Pediküre im Stue
Meist schenken wir unseren Füßen viel zu wenig Aufmerksamkeit, obwohl sie uns so treu durch den Alltag tragen. Grund genug, einen freien Tag dafür zu nutzen, den vernachlässigten Gliedmaßen etwas Erholung zu gönnen. Körper und Seele erfreuen sich derweil daran, den Wellnessbereich des vielleicht schönsten Designhotels der Stadt nutzen zu dürfen. Wer hier durch den imposanten Eingangsbereich spaziert, um sich anschließend in den türkisblauen Pool zu stürzen, fühlt sich für ein paar Stunden wie ein Mitglied der oberen Zehntausend.

Das Stue | Drakestraße 1, Berlin-Tiergarten | Montag – Donnerstag: 10–21 Uhr, Freitag – S0nntag: 10–20 Uhr

5. Auf dem Jerusalem Kirchhof die romantische Seite wiederbeleben
Es gibt eine Menge wunderschöner, alter Friedhöfe in Berlin, doch der verwinkelte Jerusalem Kirchhof am Mehringdamm ist eine besondere Perle unter ihnen. Der perfekte Ort um dem Rauschen des Windes in den alten Kastanien zu lauschen, Gedichte zu schreiben oder einfach nur lesend in der Sonne zu sitzen. Anders als in den Parks der Umgebung, muss man hier keine Angst haben, dass die romantische Idylle durch laute Musik oder lodernde Einweggrills gestört werden könnte, weil es hier zu jeder Tageszeit friedlich ist. Nur ab und zu schaut ein Eichhörnchen oder ein Fuchs vorbei.

Jerusalem Friedhof | Eingang Mehringdamm 21, Berlin-Kreuzberg

6. Ein vietnamesisches Dinner for One im Quy Nguyen
Alleine essen zu gehen, ist die Königsdisziplin unter den Solofreizeitbeschäftigungen. Denn sich ohne Begleitung in ein Restaurant zu setzen und zu essen, während man unter Umständen auch noch von anderen Gästen dabei beobachtet wird, erfordert einiges an Mut. Dafür kann man sich allein besser auf das eigentlich Wichtige konzentrieren: das Essen. Besonders gut geht das im Quy Nguyen, wo die Gäste in regelmäßigen Abständen ausrasten, weil Gerichte hier so wahnsinnig lecker sind; außerdem sind alle Zutaten Bio und vegan. Die Einrichtung ist spartanisch und der Service freundlich, aber zurückhaltend, sodass das Essen der absolute Hauptakteur bleibt. Die gebackenen Banane zum Dessert hilft übrigens gegen Kummer und Sorgen jeglicher Art.

Quy Nguyen | Wiener Straße 61, Berlin-Kreuzberg | täglich 10–22 Uhr geöffnet

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7. Mit Rimini Protokoll auf Entdeckungstour gehen
Die aktuellen Inszenierungen im Gorki Theater zählen zu den aufregendsten, die die deutsche Theaterlandschaft momentan zu bieten hat. Die Postdramatiker von “Rimini Protokoll” gehen noch einen Schritt weiter und machen den Zuschauer zum Akteur und die Stadt zur Bühne. Es geht um künstliche Intelligenz, Gruppendynamik und die Grenzen des Selbst. Bei “Remote Mitte“ werden die Teilnehmer zum Selbstversuch animiert und von einer künstlichen Stimme durch die Straßen Berlins geleitet, wobei alle sich gegenseitig beobachten und gleichzeitig niemand weiß, wohin die Reise führt.

Remote Mitte – Kollektiver Audiowalk von Rimini Protokoll in Zusammenarbeit mit dem Maxim Gorki Theater | nächster Termin 30.4.2016, Treffpunkt 18 Uhr am Invalidenfriedhof

8. Schwelgen in der Alten Nationalgalerie 
Kunstgenuss funktioniert allein super. In der Schönheit der alten Meister zu schwelgen, ist die perfekte Beschäftigung für einen verregneten Sonntag, den man sonst nur im Bett verbracht hätte. Unbegleitet entwickelt man außerdem eine intensivere Beziehung zu den Bildern.

Alte Nationalgalerie | Museumsinsel, Bodestraße 1–3, Berlin-Mitte | Freitag – Mittwoch: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–20 Uhr

9. Über den Flohmarkt am Arkonaplatz bummeln
Der Troedelmarkt auf dem Arkonaplatz ist der kleine Bruder vom Flohmarkt im Mauerpark. Auch wenn der Markt längst kein Geheimtipp mehr ist, geht es hier noch sehr viel beschaulicher zu als ein paar hundert Meter weiter nördlich. Allein zwischen den Ständen umher zu schlendern, hat den Vorteil, dass du deine Begleitung nicht in der Menge verlieren kannst und dass sich niemand darüber beschwert, wenn du stundenlang in Kisten voller alter Platten herumwühlst.

Trödelmarkt Arkonaplatz | Berlin-Mitte |  jeden Sonntag 10–16 Uhr

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10. Ein Bier in der Walther Bar trinken
Berlin kann grausam sein. Die Wohnungsnot ist groß und die steigenden Mieten treiben selbst Besserverdienern die Tränen der Wut in die Augen. Der gebeutelte kreativschaffende Berliner Geringverdiener hockt derweil in seiner Ein-Zimmer-Bude und träumt von ein paar zusätzlichen Quadratmetern. Wer sich den Luxus eines eigenen Wohnzimmers nicht leisten kann, findet Zuflucht in der Bar Walther im Wrangelkiez. Gemütlich wie die eigene gute Stube, mit dem Vorteil, dass man später nicht selber lüften oder sauber machen muss. Jeden Mittwochabend kommt außerdem ein Klavierspieler zum häuslichen Musizieren vorbei.

Walther Bar | Wrangelstraße 83, Berlin-Kreuzberg | Montag – Samstag: 13–2 Uhr, Sonntag: 13–24 Uhr

11. Die Welt umarmen bei der Neuköllner Klezmer Session
Klezmer verbindet die Menschen. Zum Klang von Geige und Klarinette werden hier alle zu Brüdern und Schwestern. Reichlicher Wodkagenuss hilft das Gemeinschaftsgefühl noch weiter zu intensivieren, ist aber nicht zwingend notwendig.

Neukölln Klezmer Sessions im Oblomov | Lenaustraße 7, Berlin-Neukölln | nächste Session am 20.04.2016


Titelfoto: ais3n/flickrCC, Arkonaplatz: © mompl/flickrCC, Essen: © Milena Zwerenz, Shakespeare & Sons: © Shakespeare & Sons, Sultan Hamam: © Sultan Hamam

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11 Führungen durch Berlin, die auch für Hauptstädter interessant sind

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“Sightseeing ist was für Touristen.” Als gebürtige Berliner oder überzeugte Wahl-Berliner fühlen wir uns gern denjenigen überlegen, die sich hier nicht auskennen und uns dauernd im Weg stehen, weil sie einen Blick auf den Stadtplan werfen müssen. Dabei vergessen wir oft, dass es auch abseits von Doppeldeckerbussen, Bierbikes und Ausflugsdampfern Wege gibt, die Stadt zu entdecken. Wir meinen diese Stadt zu kennen, doch wissen wir längst nicht alles über sie. Und manchmal erscheint uns schon alles außerhalb unseres gewohnten Kiezes wie eine völlig andere Welt. Eine Welt, die es zu entdecken und erforschen gilt. Hier sind 11 Vorschläge, wie ihr euren Horizont erweitern und die Stadt aus einer ganz neuen Perspektive sehen könnt.

1. Die Straße als Zuhause
Das Leben auf Berlins Straßen kann verdammt hart sein. Vor allem für all diejenigen, die kein eigenes Zuhause haben, in das sie abends zurückkehren können. Im Rahmen der Tour “Berlin Mitte II: Privatleben im öffentlichen Raum” führt ein ehemaliger Obdachloser durch Mitte, vom Spittelmarkt über den Checkpoint Charlie bis zum Martin-Gropius-Bau. Hier zeigt er, wie er es zwischen Touristenattraktionen und Shopping-Tempeln neun Jahre lang geschafft, hat am untersten Rand der Gesellschaft zu überleben und welche Erfahrungen ihn dabei für immer geprägt haben. Ein beeindruckender und lehrreicher Einblick in das Leben am Abgrund, das sich tagtäglich vor unserer Nase abspielt.

Berlin Mitte II: Privatleben im öffentlichen Raum | nächster Termin: Sonntag, 15. Mai, 14 Uhr

8078106446_261fb65a95_b© Loïc Lagarde/flickrCC

2. Unterwegs ins Herz von Neukölln
Lange, bevor der Kiez zwischen Rathaus Neukölln, Sonnenallee und Richardplatz zum Mekka “gut gekleideter” Studenten, Start-up-Gründer und Fixie-Fahrer wurde, waren sie schon hier. Jetzt zeigen deutsch-türkische Neuköllnerinnen kulturinteressierten Zugezogenen ihr Zuhause und erzählen persönliche Geschichten, die einen spannenden Einblick in den Alltag der muslimischen Gemeinde bieten.

Route44 Neukölln | Nächste Touren am Samstag, 21. Mai, und Samstag, 4. Juni | für den Moscheebesuch bitte an angemessene Kleidung denken

Neukölln Schatzkarte© Milena Zwerenz

3. Russland in Charlottenburg
Russland und Berlin verbindet seit jeher eine innige Liebe. Die beeindruckendsten Zeichen dieser Liebe finden sich vor allem im ehemaligen Ostteil der Stadt, in Mitte, Pankow oder dem Treptower Park. Dabei ist nirgendwo die russische Seele so lebendig wie im alten Westen, in Charlottenburg. Heute gibt es hier eine große russische Gemeinde und einen russischen Supermarkt, in dem man 24 Stunden am Tag Wodka, Aljonka-Schokolade, Pelmeni und Birkensaft kaufen kann. Gleichzeitig blickt Charlottenburg auf eine lange Tradition als Ersatzheimat für Exilrussen zurück, denn schon in den 1920ern zog es aus der Sowjetunion geflohene Schriftsteller und Intellektuelle nach “Charlottengrad”. Die Tour widmet sich diesem kulturellen Erbe.

Charlottengrad | Termine auf Anfrage | Kosten: Gruppe 170 Euro, Schulklassen 140 Euro, Kleingruppen auf Anfrage zum Sonderpreis

charlottengradf© Youtube/Doku Charlottengrad

4. Führung über den Jüdischen Friedhof Weissensee
Der Jüdische Friedhof Weissensee erinnert mit seinen bewucherten alten Grabmälern unter dem dichten Blätterdach der Bäume an einen riesigen verwunschenen Garten. Ein verwunschener Garten, in dem man sich durchaus verlaufen kann, wenn man einmal den Hauptweg verlassen hat. Eine Führung lohnt sich allerdings nicht nur für diejenigen, die Angst haben, vom rechten Weg abzukommen, sondern für alle, die mehr über die Geschichte des flächenmäßig größten jüdischen Friedhofs Europas und die der jüdischen Gemeinde in Berlin erfahren wollen.

Jüdischer Friedhof Weißensee | Herbert-Baum-Straße 41, 13088 Berlin | nächste Führung am Sonntag, 22. Mai, 10.30–12.45 | Kosten: 4,50 Euro Uhr

8732780922_85fec6b0c5_k© Alexander Kluge/flickrCC

5. Nachtwanderung im Grunewald
Wenn die Nacht sich langsam senkt und die ersten Sterne zwischen den Blättern der Bäume aufblitzen, verwandelt sich der Grunewald in einen magischen Ort. Dann, wenn sich eigentlich kein Spaziergänger mehr hinaus wagt, erwacht die Natur erst richtig zum Leben und die Bewohner des Waldes begeben sich im Schutze der Dunkelheit auf Nahrungssuche. Die dreistündige Wanderung eignet sich besonders für abenteuerlustige Großstadtfamilien, aber auch Nachtschwärmer ohne Kinder sind herzlich willkommen.

Nachtwanderung Grunewald | nächste Tour am Freitag, 20. Mai, 21 Uhr | Kosten: Kinder 2,50 Euro, Erwachsene 5 Euro, Familie 10 Euro

Grunewald, Berlin, Park, Lena Meyer© Lena Meyer

6. Kayak fahren auf dem Landwehrkanal in Kreuzkölln
Im Mai steht die Outdoor-Saison am Kreuzberger Ufer des Landwehrkanals in voller Blüte. An warmen Abenden gibt es wohl nichts schöneres, als hier am Wasser zu sitzen, ein Bier zu trinken, die Schwäne zu füttern und dem Gitarrenspiel vom anderen Ufer zu lauschen. Wem das noch nicht ausreicht, der schwingt sich ins Kajak und paddelt auf dem Kanal in den Sonnenuntergang.

Kajak-Tour Kreuzkölln | Bis zum 28. Mai jeden Freitag- und Samstagabend um 19 Uhr, im Juni täglich um 19 Uhr | Kosten: 21 Euro, ermäßigt: 27 Euro

Processed with VSCOcam with b1 preset© Cindy Dessau

7. Hinter die Kulissen gucken in der Komischen Oper
Wer nicht selber auf der Bühne steht oder als Techniker, Beleuchter oder Requisiteur am Theater arbeitet, dem bleibt der Blick hinter die Kulissen meist verwehrt. Dabei geht es hinter der Bühne mindestens genauso aufregend zu. Bei der Führung durch die Komische Oper dürfen Besucher endlich das verborgene Reich hinter dem Zuschauerraum betreten und erfahren, wer hinter den Kulissen die Strippen zieht.

Führung Komische Oper | nächste Führungen am 7. und 28. Mai und am 11. Juni (jeweils Samstag) | Kosten: 8 Euro

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8. Auf den Spuren von Gaunern und Gangstern in Moabit
Der etwas andere Stadtspaziergang beschäftigt sich mit dem Berliner Strafvollzug in den letzten 150 Jahren. Mit berühmten Kriminellen wie dem Hauptmann von Köpenick oder den Bankräuber-Brüdern Sass. Die Tour führt vom Kriminalgericht in der Turmstraße durch Moabit. Auf dem Weg können Teilnehmer sogar ein echtes Gefängnis von innen kennenlernen – zum Glück nur vorübergehend.

Berliner Spurensuche | nächste Tour am Samstag, 7. Mai, um 11 Uhr | Kosten: 11 Euro

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9. Bowie Berlin Walk
Auch wenn die Hauptstraße in Schöneberg nicht in David-Bowie-Straße umbenannt werden durfte, gibt es in Berlin weiterhin genügend Orte, an denen man dem Verstorbenen huldigen kann. Der dreistündige Spaziergang beginnt am Martin-Gropius-Bau, wo 2014 die beeindruckende Retrospektive “David Bowie Is” gastierte, und führt vorbei an den Hansa-Studios zum Potsdamer Platz und schließlich in Bowies alte Wahlheimat Schöneberg. Bowie selbst war der Legende nach übrigens kein großer Fußgänger, sondern erkundete die Stadt lieber mit dem Fahrrad oder der S-Bahn.

Bowie Berlin Walk | nächste Termine am 7., 8., 13., 15. und 16. Mai um 12 Uhr | Kosten: 14 Euro

David Bowie Hauptstraße© Charlott Tornow

10. Führungen durch die Ruinen des Olympischen Dorfes
Das Olympia Stadion gilt als eines der Musterbeispiele größenwahnsinniger NS-Architektur. Bis heute hat es sich gut gehalten und trotzt bei jedem Hertha-Heimspiel und jedem musikalischem Großereignis jeglicher Altersschwäche. Nicht ganz so gut gehalten hat sich das ehemalige Olympische Dorf, das knapp 20 Kilometer weiter westlich vor den Toren der Stadt in Brandenburg liegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg logierte in den ehemaligen Sportlerunterkünften die Rote Armee, bis die Soldaten 1992 endgültig abzogen. Seitdem liegt das Gelände brach und ist zu großen Teilen verfallen. Trotzdem oder gerade deshalb lohnt sich eine Führung durch die Ruinen, weil die Geschichte hier auf unheimliche Weise zu neuem Leben erwacht.

Führung Olympisches Dorf | in der Woche täglich um 11 Uhr, samstags und sonntags um 12 und 15 Uhr | Eintritt ohne Führung: 4 Euro, Eintritt mit Führung: 10 Euro

OlympischesDorf_01_KatrinBehrens© Katrin Behrens

11. Auf den Spuren Geflüchteter in Berlin
Nicht erst seit dem großen Zuzug geflüchteter Menschen nach Deutschland im Jahr 2015 wird immer wieder mit bitterem, rechten Beigeschmack darüber diskutiert, inwiefern verschiedene Kulturen zu Deutschland gehörten und damit Angst vor “Überfremdung” geschürt. Beeinflusst von dieser Berichterstattung hat der Stadtführer Toby Allers seine Tour entwickelt, die von der Klosterstraße über das Engelsbecken bis nach Kreuzberg führt und uns zeigt, dass Berlin schon immer ein (Zufluchts)Ort verschiedenster Menschen und Kulturen war und ist – und die Stadt genau deshalb zu dem spannenden Ort macht, der sie ist.

Geflüchtete in historischer Perspektive | Termine auf Anfrage | Kosten: 10 Euro

berlin kultour© Sascha Wolters


Noch mehr Berlin gefällig? Auf dieser Tour könnt ihr die DDR-Vergangenheit entdecken.

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